26.05.25
Nintendo droht Switch-2-Moddern mit Totalausfall der Konsole
Nach Kritik an steigenden Preisen sorgt Nintendo mit der nächsten kontroversen Entscheidung für Schlagzeilen: Wer an seiner Switch 2 Modifikationen vornimmt, riskiert künftig, dass die eigene Konsole unbrauchbar gemacht wird.
In einer überarbeiteten Nutzungsvereinbarung räumt sich Nintendo das Recht ein, Konsolen zu sperren, wenn Nutzer unerlaubte Software einsetzen – darunter Mods, Emulatoren oder Homebrew-Anwendungen. Für viele Fans ist das ein alarmierender Schritt.
Modding hat Tradition – und viele Facetten
Modifizierte Konsolen sind keine Seltenheit. Während manche Nutzer Mod-Chips einsetzen, um illegal kopierte Spiele zu nutzen, verfolgen viele andere legitime Interessen: etwa Sicherheitskopien ihrer legal gekauften Titel oder die Nutzung von Homebrew-Anwendungen, also selbstentwickelter Software. Doch für Nintendo spielt dieser Unterschied offenbar keine Rolle.
Das Unternehmen hat angekündigt, modifizierte Switch-2-Konsolen im Extremfall zu „bricken“ – also durch Sperrmaßnahmen unbrauchbar zu machen. Wie genau dies technisch umgesetzt werden soll, ist bislang unklar. Klar ist jedoch: Nintendo geht zunehmend rigoros gegen jede Form von Modding vor.
Emulation bleibt Nintendos rotes Tuch
Nintendo verfolgt Emulatoren und ROM-Seiten seit Jahren mit juristischer Härte. Bereits in den frühen 2000er-Jahren verklagte das Unternehmen mehrere Plattformen, die alte Spieledateien zum Download anboten. Besonders bekannt wurde der Fall von LoveROMs und LoveRETRO im Jahr 2018 – beide Seiten wurden nach Millionenklagen geschlossen.
Auch moderne Emulatoren wie Yuzu und Ryujinx, die es ermöglichten, Switch-Spiele auf dem PC zu spielen, wurden in den letzten Jahren durch rechtliche Schritte vom Netz genommen. Nintendo verfolgt also eine klare Linie: Emulation – zumindest außerhalb der eigenen Dienste – ist nicht geduldet.
Ironie des Ganzen: Nintendo nutzt selbst Emulation
Kritiker werfen Nintendo Doppelmoral vor. Denn auch die Retro-Spiele, die über das kostenpflichtige Nintendo Switch Online-Abo angeboten werden, laufen technisch gesehen über Emulatoren – allerdings mit fragwürdiger Qualität. Besonders die Emulation von N64-Spielen sorgte für Frust: schlechte Steuerung, schwache Performance, technische Probleme.
Das strikte Vorgehen gegen Drittanbieter-Emulatoren könnte auch wirtschaftliche Gründe haben – wer Klassiker spielen möchte, soll dafür das hauseigene Abo-Modell nutzen.
Wird Nintendo wirklich durchgreifen?
Noch ist unklar, wie Nintendo technisch erkennen will, ob eine Switch 2 modifiziert wurde – und wie konsequent gegen Nutzer vorgegangen wird. Angesichts der bisherigen Rechtshistorie scheint es jedoch nicht ausgeschlossen, dass Nintendo hart durchgreifen wird. Einige Spieler kündigen bereits an, ihre Konsole künftig nicht mehr online zu verbinden.
Doch auch das wird schwieriger: Neue Spiele werden offenbar nur noch per Download freigeschaltet. Die physischen Cartridges enthalten demnach lediglich einen Aktivierungsschlüssel – ohne Internetverbindung bleibt das Spiel unspielbar.
Für viele Fans ist das Maß voll: Nintendo gefährdet mit seiner restriktiven Politik das Vertrauen der Community – und provoziert eine wachsende Gegenbewegung, die sich zunehmend von der offiziellen Plattform abwendet.
(Bildquelle: Nintendo)