26.06.25
inZOI – Eine Lebenssimulation ohne Leben?
Beeindruckende Grafik, starke Kreativ-Tools – doch das Herzstück, das simulierte Leben, bleibt blass.
Auf den ersten Blick bringt inZOI alles mit, um ein ernstzunehmender Mitbewerber im Genre der Lebenssimulationen zu sein: ein detaillierter Charakter-Editor, moderne Optik und ein benutzerfreundlicher Baumodus. Stilvoll und ambitioniert wirkt das Ganze – bis man tiefer eintaucht. Denn was dem Spiel derzeit fehlt, ist genau das, was es verspricht: echtes Leben.
Eine glänzende Hülle ohne Substanz
Eine treffende Steam-Rezension formuliert es so: „Jeden Text in diesem Spiel zu lesen, ist wie eine E-Mail von der HR-Abteilung zu bekommen, die von ChatGPT geschrieben wurde.“ Dieses Gefühl künstlicher Distanz zieht sich durch das gesamte Spiel. inZOI findet keinen eigenen Ton und vermittelt stattdessen eine sterile, bürokratische Atmosphäre – hübsch verpackt, aber inhaltlich leer.
Noch enttäuschender ist, dass viele zentrale Mechaniken unausgereift wirken. Fähigkeiten sind weitgehend bedeutungslos, Aktivitäten oft nur Fassade. Wer seine Gartenarbeit verbessern will, kann stundenlang dieselbe Tomatenpflanze gießen. Kochen? Geht nur Teller für Teller – samt einzelnem Abwasch danach. Alles wirkt träge, mechanisch und merkwürdig losgelöst vom eigentlichen Spielfluss.
Auch die sozialen Interaktionen lassen zu wünschen übrig. Es fehlt an Möglichkeiten für lockeres Zusammensein. Stattdessen verstecken sich Handlungen in starren Menüs. Romantische Ereignisse sind oberflächlich, emotional unberührend – und Beziehungen entwickeln sich in absurdem Tempo. Noch schneller als bei Die Sims, aber mit weniger Bedeutung. Vieles fühlt sich an wie provisorische Systeme, die irgendwann ersetzt werden sollen.
Ein Spiel für Baumeister, nicht für Erzähler
Trotzdem hat inZOI klare Stärken – vor allem im kreativen Bereich. Wer gerne baut und gestaltet, findet hier ein beachtliches Arsenal: Der jüngste Patch brachte 175 neue Objekte, zusätzliche Möbelkategorien und verbesserte Kamerawerkzeuge. Wer sich auf Ästhetik statt auf Spieltiefe konzentriert, wird belohnt.
Doch genau hier liegt der Konflikt: inZOI richtet sich klar an das Sims-Publikum – und das erwartet mehr. Nämlich tiefere Systeme für Storytelling, authentische Beziehungen, spürbare Entwicklungen und emotionale Bindung. All das fehlt bislang – zumindest noch.
Ein Update mit Potenzial
Am 13. Juni erschien ein umfangreiches Update, das als Wendepunkt dienen könnte. Neben zahlreichen Komfortverbesserungen und neuen Beziehungsfeatures wurde vor allem der Modding-Support eingeführt – ein bedeutender Schritt.
Mit dem neuen inZOI ModKit können Spieler:innen eigene Outfits, Möbel und sogar Spielregeln erstellen. Das Interface ist einsteigerfreundlich, unterstützt Blender und Maya und bietet über CurseForge eine integrierte Teilen-Funktion. Für ein Spiel, das noch auf der Suche nach seiner Identität ist, könnte genau das der entscheidende Impuls sein.
Auch inhaltlich bewegt sich etwas: Adoption, Teenie-Romanzen, uneheliche Geburten, emotionale Nachrichten, unerwartete Besuche – die Welt wirkt lebendiger. Die Optionen für Geschlechtsidentität und romantische Präferenzen sind flexibler, Beziehungen entwickeln sich nachvollziehbarer. Kein vollständiger Neustart, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Ein Spiel im Übergang
inZOI ist noch im Early Access – und das merkt man an allen Ecken. Die Grundlagen der Simulation sind unausgereift, echtes Storytelling fehlt weitgehend. Doch das neue Update zeigt: Die Entwickler hören hin, reagieren und verbessern. Auf Steam liegt die Bewertung aktuell bei etwa 3,5 Sternen – ein realistischer Zwischenstand.
(Bildquelle: Krafton)
Passende Artikel
- AMD Ryzen 7 7700, 8x 3.80GHz
- 32GB DDR5 RAM 6000 MHz Kingston
- AMD Radeon RX 7800 XT - 16GB
- MSI B650 Gaming Plus WIFI
- 1000 GB M.2 SSD WD Blue SN5000
- AMD Ryzen 7 7800X3D, 8x 4.20GHz
- 32GB DDR5 RAM 6000 MHz Kingston
- NVIDIA GeForce RTX 5080 - 16GB
- MSI B650 Gaming Plus WIFI
- 1000 GB M.2 SSD WD Blue SN5000
- Intel Core i9-14900KF, 24x 3.20GHz
- 32GB DDR5 RAM 6000 MHz Kingston
- NVIDIA GeForce RTX 5080 - 16GB
- GIGABYTE Z790 Eagle AX DDR5
- 2000 GB M.2 SSD WD Black SN7100
- AMD Ryzen 5 7500F, 6x 3.70GHz
- 16GB DDR5 RAM 5600 MHz Kingston
- AMD Radeon RX 9070 - 16GB
- GIGABYTE A620M H
- 1000 GB M.2 SSD WD Blue SN5000
- Intel Core i5-14400F, 10x 2.50GHz
- 16GB DDR4 RAM 3200 MHz G.Skill Aegis
- NVIDIA GeForce RTX 5070 - 12GB
- GIGABYTE H610M H V3
- 1000 GB M.2 SSD WD Blue SN5000